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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 100

1911 - Magdeburg : Creutz
100 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale. und Silbersachen liegen und auch des Bischofs Ring. Als der Bischof von dem Funde erfuhr, ergriff ihn bittere Reue, weil er den alten Kannnerdiener nun doch hatte unschuldig hinrichten lassen. Um künftig nicht wieder jn blindem Eifer zu handeln, änderte der Bischof sein Wappen. Er ließ darin das Bild eines Raben mit einem Ringe im Schnabel anbringen, damit er immer an sein Unrecht erinnert und zu steter Buße gemahnt würde. Zum ewigen Andenken an diese Begebenheit wird noch heute ein Rabe in einem Käfig auf dem Schloßhofe gehalten. Das Wappen und über demselben das Bild des flehenden Kammerdieners ohne Kopf ist am Grab- male des Bischofs, das im Dome zu Merseburg steht, angebracht. G. Ortskunde. a) An der Aarmipper. Wippra (1). Inder Nähe liegt das Dorf Fries- dorf. Durch deu Pfarrer Di'- Lepsius ist hier Smyrna-Teppich-Fabrikation ein- geführt. Mansfcld (2). Bergbau auf Silber, Kupfer. — Holzhandel. Prächtiges Schloß. M. war früher durch seine Grafen ein berühmter Ort. Lciinbach (3). Berg- und Hüttenbau. Hcttstevt. Bergwerke: Kupfer. In der Nähe das große Dorf Groß-Öriter mit Silber- und Amalgamierwerken. Sandersleben (3). Gartenban. Fabriken: Zucker, Maschinen. b) An der Miedll. Walkenried (1). Gipsfabrik. Klosterruine. c) An der Jorge. Nordhausen (33), d. h. im N. an der alten Heerstraße ge- legene Burg im Gegensatz zu Sondershausen, d. h. Südburg. Ackerbau: Getreide, Zichorien, Obst. Fabriken: Kautabak, Zigarren, Essig, Öl, Hefe, Tapeten, Maschinen. Baumwollwebereien. Brennereien: 70 Branntweinbrennereien. Bier. Nord- hausen ist die wichtigste und größte Handelsstadt Nordthüringens. Nordhausen ist wahrscheinlich von Heinrich I. um 940 gegründet. Baudenkmäler: Rathaus, Luther- denkmal, Rolandsäule und der Dom (katholisch). — Früher freie Reichsstadt. — Die Nordhäuser Mundart kommt in „Rieme und Biller" recht deutlich zum Aus- druck. — Bei N. liegt das Seeloch, der tiefste Wassertrichter des Harzes. N. ist der Ausgangspunkt der Harzquerbahu Nordhausen-Wernigerode. d) An der Keime. Heringen (2). Kelvra (2). Obstbau. Bierbrauerei. Sandsteinbrüche. In der Nähe liegt der Kyffhäuser mit Ruine und Kaiser Wilhelm-Denkmal und die Rotenburg. Der Ort Tilleda war einst eine Kaiserpfalz. Noszla (2), d. h. Flußried. Große Zuckerfabrik und Mühle. Obsthandel. Sitz des Fürsten von Stolberg-Roßla, Hauptort der Grafschaft. Wichtiger Eisenbahn- Haltepunkt für die Besucher des Kyffhäusers. Brücken. Wallliausen war einst eine Kaiserpfalz. Bedeutender Obstbau. 6) An der untern jlnstrut. Artern (6). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Zucker, Öl, Papier, Gips. Saline: Speisesalz. Solbad. Bergwerke: Steinsalze und Kohle. In der Nähe liegt Ritt a bürg. Hier soll Heinrich I. die Ungarn ge- schlagen haben. Neben (2). Sandsteinbrüche. Herrliche Umgebung: Vikenburg. Sage von der Steinklöbe. ^ Laucha (2), d. h. Wiesenbrüche. Getreide- und Weinbau. Fabriken: Glocken. Freyburg (3). Ackerbau: Getreide, Wein, Obst. Fabrik: Schaumwein, Zement. Brennerei: Ziegel. — Burg Ludwig des Springers, Landgraf Lndwig der Eiserne; Edelacker. Turnvater Jahns Haus.^ f) Zwischen ilnstrnt und harmipper. Sangertmlseil, d. h. Getreidegegend (12). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Maschinen, Eisengießereien, Malz, Schuhe. Brauerei: Bier. Brennerei: Branntwein. Ziegel-, Mauersteine. Berg-

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 82

1902 - Magdeburg : Creutz
82 Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. eine Stadt. Bonifatins nennt sie fo, und Karl der Große bestimmte sie zu einem Haupthandelsplatze. Mancher Kaiser weilte hier. Nördlich von Erfurt liegt ein großes Steinsalzbergwerk bei Ilversgehofen. Gebesee. f) An der llllftrut. Dingelstädt. Sehr arme Umgegend: Weberei. Stein- bräche. Mühlhausen. Ergiebiger Acker, deshalb Haudel mit Getreide und Garten- erzengnissen. Fabriken: Woll-, Banmwoll-, Schuhwaren, Watte, Tabak. Färberei, Gerberei, Bierbrauerei. Tennstädt. Badeort. Woll- und Leinenfabriken. Thamsbrück. Langensalza. Garteubau. Schwefelquelle, daher Badeort. Fabriken: Sago, Wagen, Malz, Cigarren, Wollmarenhaudel. Geburtsort des Dichters Georg Neumark. (Wer nur deu liebeu Gott läßt walteu.) Ain 27. 6. 1866 mußte sich hier die hauuöversche Armee deu Preußen ergeben. In der Nähe das große Dorf Großengottern, das bedeutenden Garten- bau treibt. Sömmerda. Berühmt durch feine Gewehrfabriken. Geburtsort des großen Erziehers Salzmann (Schnepfenthal) und v. Dreyses, des Erfinders des Zünd- nadelgewehres. g) Südlich «Ott der untern llnstrut. Heldrungen. Bedeuteuder Gemüsebau. Bibra, d. h. Stadt am Biberbache (Biber im Stadtwappen.) Eisenquelle, deshalb Badeort. Kölleda. Bedeutender Gemüse- und Ackerbau. Wiehe. Die fetten Riedwiesen weisen die Bevölkerung auf die Viehzucht hin. In der Nähe sind die Ruinen der berühmten Pfalz Memleb en. (Heinrich I. und Otto I ) Eckartsberga. Das Eckartshans ist eine Erziehnngsanstalt für verwahrloste Kinder. Von der alten Eckartsburg steht nur noch ein Turm. In der Nähe liegt das Dorf Auerstädt, wo die Preußen 14. 10. 1806 von den Franzosen geschlagen wurdeu. Ii) An der Heide. Weijzensee. Bedeuteuder Ackerbau. i) All der Anstrut-Mipper. Worbis. Fabriken: Cigarren. Watte. Hausier- Handel. Weil Flachsbau, darum Leinenweberei. Bleicherode, d. h. (?) Bedeutende Leinen- und Baumwollfabriken. Kindelbrück. k) All der Leine. Leineselde, d. h. (?) Wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Heiligenstadt. Fabriken: Baumwollwaren, Cigarren. Gipsbrennereien. Katholisches Lehrerseminar. I) An der Saale. Ziegenrück. Spinnerei und Weberei; Wolle, Flanell. Fabriken: Holzstoff und Pappwaren. Gefell. Bergwerke: Kobalt. Kosen. Salzquellen, Saline. Badeort. Weinbau. Holzhandel. In der Nähe liegen die Rinnen der Rudelsburg und der Burg Saaleck. Die Städte dieses Gebietes gehören folgenden Kreisen an: Ziegenrück, Schleusingen, Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißenfee, Eckartsberga, Naumburg, Langensalza, Mühlhanseu, Heiligenstadt und Worbis. Ordne sie danach!

3. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 132

1821 - Magdeburg : Rubach
132 V iert er Abschnitt. So sehr nun auch Alle die Türken haßten und als die schrecklichsten Feinde fürchteten: so wurde doch um diese Zeit ihr Vordringen segensreich für die Protestanten. — Gott ließ sie jetzt erscheinen an der Grenze unseres Vaterlandes. Unsere Vor- fahren klagten darüber als über ein Unglück. Aber sehet, ihr Vordringen hinderte den Kaiser, jetzt schon die Evangelischen anzugreifen, jetzt schon die Wahrheit Zu unterdrücken. Es wurde Zeit gewonnen, und in ihr wuchs der Muth und die Kraft der Evange- lischen, also daß sie spater ihren Widersachern ge- rüstet entgegen treten konnten. — Wahrend so das große Werk Luthers unter dem Beystande des Allmächtigen gedieh, droheten neue Stürme, dasselbe zu zertrümmern. — Es wa- ren die Bauernkriege, die nach dem Reichstage in Augsburg zum zweyten Male in Deutschland ausbrachen, zum zweyten Male den Katholischen zu bittern Klagen Veranlassung gaben. Die erste Veranlassung zu diesen Kriegen war der Druck, unter welchem die Landleute in den meisten Ländern als Leibeigene seufzten. — Schon lange vor Luthers Auftreten hatten Unzufriedene, namentlich am Main und am Rhein zahlreiche Anhänger ge- funden, als sie dem Volke predigten; alle Menschen sollten nach Gottes Willen gleich und frey seyn, oder, wie sie es erklärten, thun dürfen, was sie wollten, ohne nach Gesetzen und nach Obrigkeit zu fragen. Schon damals 1502 verließen an vier- zig tausend Bauern den Pflug und die Heimath, und belagerten, mit Sensen und Heugabeln bewaff- net, den Bischof von Würzburg in seinem Schlosse, nachdem sie zuvor, den Räubern gleich, im Lande gehauset und izy Schlösser und 26 Klöster nieder- gebrannt, nachdem sie Tausende gemordet hatten. — Die Verblendeten schadeten sich selbst. Denn nicht durch Gewalt, in der Stille nur und langsam ge- deihet das Bessere. Die Fürsten mußten diesen Greueln steuern. Sie boten den Bauern Gnade an; aber sie wurden nicht gehört und konnten die Ruhe

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 207

1821 - Magdeburg : Rubach
Die eiuzelnen europäischen Staaten. 2v^ o. Die fürstlich fchw arzburgisch en Län- der (35z- üe) sind gleichfalls getheilt. Sie liegen zwischen den herzoglich sächsischen und preußischen Besitzungen und haben sehr verschiedenen, im Ganzen aber sehr frucht- baren Boden. In dem nördlichen dieser Fürsten- thümer ist Sondershausen, in dem südlichen Rudolstadt die Hauptstadt. Nicht weit von die- ser Stadt liegt das D. Volkstedt, in welchem «ine Porzellanfabrik angelegt ist. io. Die fürstlich reußischen Länder (2si q®f.), welche ebenfalls in vier Herrschaften getheilt sind und in welchen man viele Tuch- und Tabacksfabri- ken findet, liegen in dem ehemaligen Vogtlande. Greiz, Gera und Schlei; sind die wichtigsten Städte des Landes. Köstritz, ein Dorf an der Elster, ist durch seine Bierbrauereyen berühmt. ii. Das Königreich Baiern (1480 lum.) besteht aus zwey Haupttheilen. Der größere wird fast überall von Gebirgen umschlossen und durchzo- gen und ist nur in der Mitte des Landes eben. Der Main und die Donau sind die wichtigsten Flüsse, in welche sich die kleinern Flüsse ergießen. Der Rhein berührt nur die Grenzen des westlichen Baicrns. — In Süden finden sich mehre Seen, unter denen der Bodensee, der Chiemsee und der sehr tiefe Am- mersee die größten sind. Der Boden des Landes ist sehr fruchtbar und nur an der Donau giebt es Moore, welche man indeß immer mehr austrocknet und in Aücrland verwandelt. So hat man durch Abzugsgraben, welche man durch das Donaumoor zog» 4 □ M. Acker und Wiesen gewonnen. Vorzüglich ge- deiht der Warzen und Spelz, aus dem man in Nürnberg sehr viele Perlqraupen und Fadennu- deln macht., die weithin verschickt werden. Die Ge- birge sind reich an Holz, Metallen und Marmor.

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 158

1821 - Magdeburg : Rubach
158 Fünfter Abschnitt. Die Nachkommen dieser beyden Könige regier- ten bis 1024 über Deutschland. Man nennt sie die sächsischen Kaiser. Unter ihrer Regierung wurden die reichen Silberbergwerke auf dem Harze entdeckt und angelegt, und von Bernward Bi- schof von Hildesheim, der sich auch um die Ver- besserung des Schulwesens verdient machte, die ersten Eisengießereyen angelegt. Unter den folgenden Kaisern sind die Hohen- staufen, die von 1137 — 1254 regierten die merk- würdigsten. Conrad Ul. und Friedrich I., die ersten Kaiser aus diesem Hause, nahmen an den Kreuz- zügen Theil, und doch haßte und verfolgte der Pabst ihr Geschlecht, weil diese Fürsten ihm zu mächtig waren und sich nicht immer gutwillig in seine Anmaßungen fügen wollten. Es entstanden in Deutschland, wie in Italien, zwey Partheyen die Hohenstaufen, welche auch Gibellinen hießen, und die W elfen; an der Spitze der letzter» stan- den die mächtigen Herzoge vonbaiern, welche auch Sachsen besaßen. Die Streitigkeiten und die Ei- fersucht dieser beyden Partheyen erzeugten eine Menge Kriege in Deutschland und Italien, die mit Erbitterung geführt, manche blühende Stadt in ei- nen Aschenhaufen verwandelten. Das Beyspiel, das die Mächtigen gaben, fand unter den Rittern bald Nachahmer. Da fragte Niemand mehr nach dem Rechte, und Gewalt ent- schied statt der Gesetze. Auf hohen Bergen thürm- ten die Ritter ihre Burgen auf, von denen herab sie auf jeden herfielen, der sie beleidigt hatte. Lau- send kleine Kriege wurden,jährlich, wurden in jedem Augenblicke geführt, und bald begnügten sich die Ritter nicht mehr damit, sich an dem Beleidiger zu rachen. Sie sielen auch über den reisenden Kauf- mann her und raubten ihm seine Waaren. — Nur räuberisch Gesinnte hatten die Herrschaft, und fried- liche ruhige Menschen mußten in beständiger Furcht und Todesangst leben. Am übelsten erging es dem

6. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 211

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 211 xn Barern, wozu es seit izvz gehört. Die steinerne loyi F. lange Donaubrücke ist von Heinrich dem Löwen erbauet worden. Die St. hat bedeutenden Handel.— In der Nahe von Passau an -erdo- nau, das eine Goldwäsche hat, werden in Hafner- zell die besten Schmelztiegel verfertigt, welche selbst nach Amerika verschickt werden.— Nürnberg und Fürth, beyde an der Regnktz, sind sehr gewerbflei- ßige Städte, welche aus Bernstein, Marmor, Elfenbein rc. allerhand Kunstsachen und Spielzeug (nürnberger kurze Waaren und Tand) zu sehr nie- drigen Preisen liefern. In Schwabach sind mehre Baumwollenmanufacturen; auch werden hier jährlich einige Millionen Nähnadeln gemacht. Baireuth und Bamberg, beyde am Main, haben viele Fa- briken ; auch treibt das letztere einen starken Handel mit Samereyen. — Würzburg, am Main, .— Universität, Schultehrerseminarium — in dessen Rahe die besten Fraukenweine wachsen,-war sonst die Hauptst. eines Hochftiftes. — Brückenau am Rhöngeb. hat Leinwandbleichen und Mineralquellen. In Pfalzbaiern oder dem 'Rheinkreise ist Speyer, ehemals eine Reichsstadt (Reichstag 1529 s. ob. S. 130). 1639 wurde sie von den Franzosen zerstöhrt und konnte erst 10 Jahre darauf wieder erbauet werden. Sie hat Tabacksfabriken und Wein- bau. In Zwey brücken sind Tuchfabriken und bey Rocken Hausen ein Quecksilber-bergwerk. 12. Das Königreich Würtemberg (350 Om.) ist sehr gebirgig. Nördlich von der Donau zieht sich der rauhe Alp, ein sehr rauhes und an den Ab- dachungen, nicht auf dem Bergrücken mit Laubholz bewachsenes Gebirge; westlich von diesem der mit Nadelhölzern bewachsene düstere Schwarzwald, und nördlich von diesem zwischen dem Neckar und Main der Odenwald, mit vielen breiten Berg- rücken. Diese Gebirge sind weniger reich an Me- tallen, als an Holz, woraus theils. Kreflruß, theils

7. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 160

1821 - Magdeburg : Rubach
Iöo -- Fünfter Abschnitt. schon izoo gehörten dazu 60 Städte , (meistens in dem nördlichen Deutschkande)., welche ganze Flotten und ganze Heere hielten, und um deren Freundschaft sich selbst Fürsten und Könige bewarben. Meist alle diese Städte waren reich und konnten zum Theil, wie Straßburg, über rv,ooo Bewaffnete in das Feld stellen. Der Hansa ähnlich war der schwäbische Städtebund, der 1448 in südlichem Deutschland entstand. Unter den deutschen Königen machte sich vor allen Rudolf von Habsburg, der von 1273—9t regierte, um die Wiederherstellung der Ordnung in unserm Vaterlande verdient. Allein das Uebel war zu tief eingewurzelt, und ob auch dieser König allein in der Nahe des Thüringerwaldes über 60 Raub- burgen zerstöhrte, so konnte er doch nicht überall und auf immer den Frieden wiederherstellen. Die- ser Rudolf ist auch der Stammvater der östreichschen Kaiser, und bey seinem Geschlechte blieb die Kaiser- würde mit wenigen Ausnahmen bis auf die neue- sten Zeiten. — Schon vor Rudolf hatte man aufgehört, den König von allen Fürsten wählen zu lassen. Die Herzoge der vier mächtigsten Nationen, der Sach- sen, Baiern, Franken und Schwaben be- hielten sich,-nebst den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Cöln dieses Recht allein vor und er- hielten davon den Namen der Churfürsten. Die Churwürde von Schwaben kam bald auf die Pfalz, die fränkische auf Brandenburg und die baier- sche auf Böhmen. Die übrigen Fürsten wurden immer mehr von der Königswahl ausgeschlossen. — Gegen das Ende des vierzehnten Jahrhunderts wurde die östreichische Fürstenfamilie vor allen andern mächtig. Durch Heirathen und Erbschaften kamen zu den Stammländern dieser Fürsten unter Frie- drich Iii und Maximilian I. Ungarn und die Niederlande und bald auch Spanien, da Carl V., Maximilians Enkel, auch ein Enkel von

8. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 213

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 2 Lz und die Königswürde erhielt. König ist jetzt Wil- helm I. Stuttgardt, die Hauptstadt, ist schon genannt. Sie ist eine der schönsten deutschen Städte und hat bedeutende Seiden- und Bandfabriken. Am Neckar liegt außer ihr noch Tübingen, das eine Universität hat; — das Dorf Gömmigen, das große Baum- pflanzungen und ausgebreiteten Handel mit Same- reyen hat, und unterhalb Stuttgardt Ludwigs- burg, das ein königliches Lustschloß hat, nebst der nicht weit davon liegenden Festung Asperg; Lau- fen, wo man die schönste Brücke in ganzem Lande findet, und Heilbronn, eine ehemalige Reichsstadt, welche Kaiser Heinrich Iv. erbauet ha- den soll. Außerdem sind noch zu merken: Urach an der rauhen Alp, das starken Drell- und Linnen- handel treibt, und Ulm an der Donau, ehemals eine Reichsstadt, die mit Linnen und Graupen be- trächtlichen Handel treibt. Das hiesige Münster ist eine der schönsten und größten Kirchen in Deutsch- land. In Kirchheim, nicht weit von Ulm, wird sehr viel Obst gebacken und ausgeführt. In Hei- denheim an der Brenz sind Eisen- und Stahlfa- briken und im Hall an Kocher Salzwerke. iz. Die Fürftenthümer Hohenzollern Hechln- gen und Sigmaringen (16 lum.) liegen an der Donau und dem rauhen Alp. Die Einwohner, welche Katholiken sind, leben vom Ak- kerbau, Viehzucht, Wollweben und Holzhandel. H e- chingen und Sigmaringen sind die Hauptstädte. Hohenzollern (s. S. 170). 14. Das Fürstenthum Lichtenstein (2£ lüm.) mit dem Hauptorte Vadutz, einem Flecken, ist der kleinste deutsche Staat. 15. Das Großherzogthum Baden (270 lum.) gehört zu den schönsten und fruchtbarsten Landern unseres Vaterlandes. Im Westen scheidet es der

9. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 217

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 217 rm Kupfer-, Silber- und Bleybergwerk. Hanau, unweit des Maines , Camelott- und Seidenfabriken, (Schlacht 1813); Schmalkalden im Thüringer- walde Metall- und Barchentfabriken und ein Salz- werk, das jährlich 1600a Ct. liefert (Schmalkald. Bund 1531 )> Fulda an dem gleichnamigen Flusse, die Hauptstadt eines ehemaligen Hochstiftes (744 er- baucte hier der Abt Sturm auf Bonifacius Rath ein Kloster) eine Porzellanfabrik. In Marburg an der Lahn, einer der ältesten hessischen Städte, ist eine Universität. 2. Hessendarmstadt. Die Lander, welche Ludwig Iii. erhielt, wurden 1595 schon wieder ge- theilt. Ludwig V. erhielt das heutige Großher- zogthum, Friedrich die heutige Landgrafschaft Hesfen-Homburg. — Der Landgraf von Hes- sen-Darmstadt trat 1806 dem Rheinbünde bey und wurde zu einem Großhcrzoge erhoben. 1813 schloß er sich dem deutschen Bunde an. — Die Einwoh- ner, welche größtenteils Protestanten sind, leben vom Acker- und Weinbau (reiche Obstbaumpflanzun- gen in den Rheingegenden und an der Bergstraße und hier auch Mandeln und Kastanien) vom Strik- ten wollener Strümpfe und Flanell- und Tuchwe- den (Alsfeld an der Schwalm, Büdingen an dem Seemen, Siedenkopf an der Lahn, Schol- len rc.) und vom Handel (Mainz und Offen- bach am Main.) Darmstadt, die Hauptstadt des ganzen Lan- des, liegt an der Bergstraße in einer sehr schönen Gegend. — Gießen hat eine Universität. — Mainz, am Rhein und Main, ist als deutsche Bundesfestung von preußischen und östreichischen Truppen besetzt. Es ist eine der ältesten deutschen Städte, welche im Jahr iz erbauet, zur Zeit der Völkerwanderung zer- stöhrt, und 740 durch Bonifacius zum Sitz eines Erzbisthums erhoben und schon vor dem Znjährigen Kriege befestigt wurde. Von 1797—1814 war die Stadt in den Handen der Franzosen (Buchdrucker-

10. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 219

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 21 § Die Hauptstadt des Landes ist Weil bürg an der Lahn, an welcher man auch die Ruinen der al- ten Burg Nassau neben dem gleichnamigen Flecken findet. — Kein deutsches Land ist so reich an mi- neralischen Quellen, wie dieses. Wiesbaden hat berühmte warme Bader, die Dörfer Fachingen und Geilnau und der Flecken Schwalb ach ver- senden sehr viel Wasser aus ihren Sauerbrunnen; noch mehr aber das Dorf Nieder-Selters, wel- ches jährlich über eine Million Krüge Selz er Wasser durch ganz Europa verschickt. Die Quelle, aus welcher dieß Wasser geschöpft wird, ist schon seit den ältesten Zeiten bekannt und bringt dem Her- zoge jährlich über 50,000 Rthlr. ein. Dietz an der Lahn ist berühmt durch eine große Baumschule, in welcher man an 700 Arten Apfelbäume zieht. Am Rheine wird starker Weinbau getrieben. Der beste Wein wird bey Johannesberg, Hoch- heim und Rüdesheim gewonnen. ig. Die fürstlich Waldeckischen Lande (22 Ulm.) bestehn aus zwey Provinzen, dem Fürstenthume Waldeck und der nur Ulm. großen Grafschaft Pyrmont. Beyde haben einen gebirgigen nicht sehr fruchtbaren Boden, aber an Holz und Mine, ralien hat das Land Ueberfluß. In der Eder, ei- nem kleinen hier entspringenden Flusse, findet man Gold, das dem ungarischen gleich geschätzt wird. Die protestantischen Einwohner leben theils von Ackerbau, theils vom Verfertigen grober wollener Tücher. Corbach ist die Hauptstadt des Landes, obwohl sich der Fürst meistens in Arolsen auf- hält. Die wichtigste Stadt des ganzen Landes ist Pyrmont durch seine berühmten Mineralquellen, welche schon seit den ältesten Zeiten berühmt sind und dem Landesherrn jährlich 30—40,000 Rthlr. einbringen.
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